Ohrlochforum (aktuell) Archiv: Übersicht Archiv: Suche

Das aktuelle Ohrlochforum ist nun hier. Unten siehst Du ein Teil vom Archiv von 1999 - 2018.

Ein Traum wurde wahr - 3. Ohrlöcher für sie, Brustwarzenpiercings für ihn

geschrieben von Bert Gnaski am 02.02.2006 um 23:17:20
Verstöße gegen die Werte und Regeln des Forums bitte hier melden.

Als Schüler beneidete ich alle Mitschülerinnen, die durchstochene
Ohrläppchen hatten und Ohrringe trugen. Leider gab es in meiner
Familie keinerlei Raum, um offen über Ohrringe zu sprechen, von
Piercings ganz zu schweigen. Meine Mutter war zutiefst davon
überzeugt, dass durchstochene Ohrläppchen nur katholischen Mädchen
und Frauen vorbehalten sind.

So kam es also dazu, dass ich immer genau und möglichst unauffällig
zuhörte, wenn jemand über Ohrringe, Ohrlöcher etc. sprach. Schritt
für Schritt baute ich mein Wissen darüber aus, auch anhand von
Lexika und Büchern der Stadtbibliothek. Seit meinem ersten
Internetzugang 1995 war natürlich das Internet d i e
Informationsquelle Nummer eins - nicht nur für Ohrringe sondern
auch für alle anderen Arten von Bodyart.

Meine Schwester hatte als kleines Mädchen gelegentlich, aber ohne
Enthusiasmus den Wunsch nach Ohrringen geäußert, aber ohne erste
„Konsequenzen“ für ihre Ohren. Erst nachdem sie volljährig war,
konnte ich sie davon überzeugen, ihrem Wunsch nachzugeben und sich
Ohrlöcher stechen zu lassen. Wir gingen zum Juwelier und zum ersten
Mal war ich live dabei, wie jemand Ohrlöcher bekam.

So sehr mich Ohrstecker auch faszinierten, eigene Ohrlöcher wären
für mich nie konkret in Frage gekommen. Zunächst einmal war da die
Angst vor ablehnenden Reaktionen, gerade auch aus der Familie. Dazu
kommt, dass ich schon immer der Ansicht war, dass Ohrringe nicht zu
meinem Typ passen.

Wie manch einer hier im Forum habe auch ich mit Steck- und
Sicherheitsnadeln, Einwegkanülen, superdünnen Einwegspritzen und
Erstohrsteckern im Ohr experimentiert. Mein Körper hat immer ein
Meine größte Sorge war allerdings, dass jemand etwas merken davon
könnte.

Irgendwann wurde ich auf Brustwarzenpiercings aufmerksam und las
alle Berichte darüber, die ich in den Webbrowser bekommen konnte.
Nach kurzer Zeit war mir klar, dass mein Körper und
Brustwarzenpiercings für einander geschaffen waren.

Leider hatte ich in dieser Zeit weder eine Partnerin, der ich mit
einem Piercing eine Freude bereiten konnte noch einen guten Freund,
mit dem ich die mit einem Piercing verbundenen Erfahrungen teilen
konnte. Also war ich auch weiterhin mit meinen Wünschen und
Phantasien alleine.

Ich war noch nicht lange verheiratet, als mir meine Frau von einem
ehemaligen Kommilitonen mit Brustwarzenpiercing erzählte. Sie fand
es „süß“. Ich gestand ihr darauf hin, dass auch ich Gefallen an
Piercings habe und bot an, mir auch (Brustwarzen-) Piercings
stechen zu lassen, lehnte sie allerdings ab.

Rund drei Jahre später kam in mein Büro eine Auszubildende, mit der
ich, zum ersten Mal in meinem Leben, offen und ausführlich über
Piercings sprechen konnte. Sie selbst hatte ein Bauchnabelpiercing
und konnte mir ein örtliches Piercing-Studio empfehlen.

Immer wieder versuchte ich, bei meiner Frau auf das Thema Piercings
sprechen zu kommen, ohne jedoch zuzugeben, wie sehr ich mir
Brustwarzenpiercings wünschte. Das ganze sollte sich ändern, als
meine Frau im Urlaub urplötzlich auf ihren Wunsch hinwies, sich
weitere Ohrlöcher stechen zu lassen.

Ich kaufte Einweg-Ohrlochstechgeräte und durfte ihr, als wir wieder
zuhause waren, vorerst ein zusätzliches Ohrloch stechen.

Ich desinfizierte ihr Ohrläppchen sorgfältig und markierte die zu
durchstechende Stelle mit einem Filzstift. Dann setzte ich das
Ohrlochstechinstrument an und merkte erst, wie aufgeregt ich war,
denn ich konnte meine Hand kaum ruhig halten. Meine Frau bemerkte
meine Unsicherheit und das machte ihr ein wenig Angst. Also nahm
ich mich zusammen und drückte die beiden Kunststoffhälften
zusammen.

Der Ohrstecker saß fest im Ohrläppchen, rechtwinklig zur Oberfläche
und genau am richtigen Punkt. Ich war erleichtert! Soeben hatte ich
mein erstes Piercing vorgenommen!

Das Ohrlochstechen war durchaus ein wenig schmerzhaft für meine
Frau, was sie aber bereits erwartet hatte, denn ihre beiden ersten
Ohrlöcher (Ohrlochpistole!) waren extrem schmerzhaft und die
Ohrläppchen lange Zeit geschwollen.

Auf einen Konstruktionsmangel dieser Einweg-Ohrlochstecher wurde ich
dabei auch aufmerksam: Im Gegensatz zur Ohrlochpistole gibt es
außer dem Schmetterlingsverschluss hinten kein Gegenstück, welches
sicherstellt, dass der Stift des Ohrsteckers g a n z durch das
Ohrläppchen geht. So wurde die Spitze des Erstohrsteckers zwar vom
Schmetterlingsverschluss aufgenommen, aber das "halbe Ohrläppchen“
war ebenfalls mit eingeklemmt. Das schien recht schmerzhaft gewesen
zu sein und meine Frau musste den Ohrstecker von Hand ganz
durchdrücken!

Immerhin, das war d i e Gelegenheit schlechthin, nochmals zaghaft
anzufragen: „Ich würde ja sooo gerne wissen, wie sich
Ohrlochstechen anfühlt... Wenn es Dir gefällt, darfst Du mir auch
ein Ohrloch stechen.“ - „Nein, das steht Dir nicht.“ - „Darf ich
mir zum Ausgleich Brustwarzenpiercings stechen lassen?“ - „Klar!
Ringe finde ich besonders süß.“

Am Donnerstag vor Weihnachten stand ich nach der Arbeit schon im
Piercing-Studio und wollte konkrete Informationen einholen.
Allerdings waren so viele Leute im Laden, dass ich wieder rausging.
Am nächsten Tag ging ich in der Mittagspause erneut in den Laden
und es waren nur zwei Mädchen da, die dabei waren, sich neue
Bauchnabelstecker kaufen. Die Angestellte frage mich nach meinem
Wunsch und ich sagte, dass ich an Brustwarzenpiercings interessiert
sei und mich einfach darüber erkundigen wollte. „Braucht man da
einen Termin?“ - „Nein, das können wir sofort machen.“ Schluck.
Schon lag die Einverständniserklärung zum Ausfüllen vor mir, ich
unterschrieb und durfte nach hinten gehen, Hemd und T-Shirt
ausziehen und auf die Liege liegen.

Nachdem ich theoretisch schon „alles“ wusste, hatte ich keine großen
Fragen und zehn Minuten später hatte ich in jeder Brustwarze einen
1,6 mm Barbell. Erstaunlicherweise ging alles so schnell, dass ich
nicht einmal ansatzweise so aufgeregt war, wie ich mir immer
vorgestellt habe. Vielleicht wäre es besser gewesen, einen Termin
zu machen, dem ich hätte entgegen fiebern können.

So, das war meine (wahre) Geschichte.

Grüße an alle Ohrlochfans
Bert Gnaski

P.S.: Warum in aller Welt muss ich XXXXXXXXX mit Unterstrich
schreiben, um nicht gegen die Wortsperre zu verstoßen??

Habe die Wortsperre geaendert. Ich kann hier nicht ueber Einzelheiten berichten, da meine Sicherheitssystem sonst ueberwunden werden kann. Tut mir leid, war bestimmt 'ne Menge Arbeit fuer Dich herauszubekommen an welchem Wort das liegt :-)
Uebrigens ne gute Geschichte! Danke
Admin Oli

Antworten zu diesem Beitrag:
Ohrlochforum (aktuell) Archiv: Übersicht Archiv: Suche
lexikon regeln datenschutz