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Re: Jonny hat Fragen

geschrieben von jonny am 22.02.2016 um 02:43:26 - als Antwort auf: Re: Jonny hat Fragen von HA 472
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 Ich kenne es nur mit Studex, aber wie ist es denn beim Ohrlochstechen beim Piercer. Die haben doch sicher einen größeren Durchmesser als die im Schmuckgeschäft und beim Piercer kostet es sicher auch mehr, aber beim Piercer spart man sich die Erststecker.


Zunächst mal ist Studex nur einer von vielen Herstellern von Ohrlochstechgeräten (gibt z.B. auch Inverness, oder Caflon). Und auch da gibt es ziemlich verschiedene. Verkapselte, unverkapselte, welche mit Federdruckmechanismus, welche die den Stecker durch die Muskelklraft und langsamer durchdrücken, etc.

Letztendlich sind aber alle dieser Geräte dem Stechen beim Piercer unterlegen, weil meistens minderwertigere Materialien für die Stecker verwendet werden (gibt auch Titan-Erststecker, zumindest von Inverness, benutzt nur kaum jemand), und weil die scharfe Piercingnadel das Gewebe viel sauberer durchtrennt. Ganz zu schweigen von der beim Piercer besseren Hygiene, wenn man es mit klassischen Ohrlochpistolen vergleicht.

  Mich würde mal interessieren, was ein Piercer an Euros pro Ohrloch nimmt und wieviele er an einem Tag machen könnte. Wie ist es denn mit Studex im Schmuckgeschäft: 1-1 pro Tag, oder kann man mehr bekommen, wenn man will.


Das hängt natürlich stark vom Piercingstudio hab und schwankt irgendwo zwischen 15,- und 50,- Euro pro Loch. Ausnahmen immer möglich.
Seit ich nicht mehr zum Erwerb pierce steche ich Ohrlöcher (Piercingnadelmethode mit Titanschmuck) für 5,- Euro, also zum Selbstkostenpreis. Damit will ich die Leute dazu ermutigen diese Methode zu wählen, um mit falschen Vorurteilen wie "tut mehr weh" aufzuräumen; damit die Massen diese Methode mehr in Betracht ziehen, und sich nicht die Ohren im Handtaschenladen von der 400 Euro Aushilfe tackern lassen.

Beim Schießen zahlst du 5 - 20 Euro pro Loch, je nachdem wohin du gehst.

Die Schmuckgeschäfte haben da ihre eigene Politik, jedes macht das anders, was die Anzahl angeht. Mehr als 4 pro Tag würde ich mit der Pistole aber nicht riskieren (wenn du überhaupt meinst diese schlechtere Methode wählen zu müssen). Das resultiert nur in Entzündungen und ewig langer Abheilzeit, wenn es überhaupt verheilt.

Beim Piercen verheilen die Piercings viel schneller, und weil es weniger traumatisch für das Gewebe ist kann man da auch mehr auf einmal machen. Ich hatte schon öfter Leute die von Null oder einem Ohrloch in einem Ohr es sich bis oben hin haben vollmachen lassen (also ca 10 Ohrringe), in einer Sitzung. Wenn man steril arbeitet und die Piercings hinterher gut pflegt geht das problemlos (braucht aber, als Faustregel, doppelt solange zum Abheilen wie ein einzelnes Ohrloch, bzw. Knorpelohrloch im oberen Bereich).


 Ohrlöcher beim Piercer werden ja sicher viel seltener gewünscht, als in einem Schmuckladen, wo es dann erstmal die Erststecker sein werden. Ich denke, es liegt an den Kosten.


Ja, es wird leider noch zu selten nachgefragt. Ich hab aber in meiner aktiven Zeit in Piercingstudios durchaus immer wieder auch normale Ohrlöcher gestochen. Selten aber das erste Paar, meistens waren das Leute die sich Löcher zusätzlich machen ließen.
Wenn ich Leuten das erste Paar Ohrlöcher stechen durfte waren das in den meisten Fällen junge Mädchen, deren Mütter zufriedene Kundinnen für andere Piercings waren und die dann ihre Töchter für die Ohrlöcher gebracht haben.
Gab da einmal ne etwas peinliche Situation - hatte der Mutter ein KVV (kannste googeln, wer's nicht weiß. Kurz: ein bestimmtes Intimpiercing) gestochen. Ein paar Tage später kam sie mit ihrer siebenjährigen Tochter, damit die ihre ersten Ohrringe kriegt. Als es dann ans Stechen ging meinte die Mutter zur Beruhigung: "Der macht des ganz schnell, des tut gar nicht weh. Ich hab nichtmal gezuckt". Worauf die Kleine irritiert meinte: "Aber du hast doch gar keine neuen Ohrringe...?" Tja. aetsch

Naja, oder Männer, die ihren ersten Ohrring (oder gleich mehrere) wollten.

  Kann man eigentlich für eine Weile sichtbare Ohrlöcher unsichtbar machen, geht das. Ich weiss nicht, wer sowas macht, ich meine, wenn man sie später wieder nutzen möchte, aber eben für eine gewisse Zeit sie mal nicht sichtbar haben möchte, geht das? Ich meine, wäre es rein theoretisch möglich, sagen wir, mit einer Creme oder sowas, einem Belag für die Ohrläppchen.


Es gibt hautfarbene oder durchsichtige Kunststoffstecker, von der Form her wie dünne Labret Stecker. Oder solche Labret Retainer: https://www.crazy-factory.com/de/p/Piercings/Labrets/XMLBR/Labret-Retainer-mit-Push-Fit-Scheibe - die musst du halt auf Länge abschneiden. Den Gummiring hinter dem Ohr tragen.
Wenn du die mit etwas Puder oder Tönungscreme ergänzt sind die Löcher praktisch unsichtbar aber gehen auch nicht zu.

Wenn du die Löcher aber schon einige Jahre hattest wachsen die normalerweise nicht zu bald zu. Dann kannst du sie einfach leer lassen. Man sieht sie zwar, aber der Durchschnittsmensch achtet da nicht drauf und bemerkst sie gar nicht. (Wir hier wahrscheinlich schon)
Als ich noch einfache Ohrlöcher hatte gab es Zeiten wo ich monatelang keinen Schmuck drin hatte, und dann problemlos wieder Ohrringe reinmachen konnte. Es wird dann halt erstmal ne etwas unapetitliche Wurst aus Talg rausgeschoben. Meine damalige Freundin wusste nicht dass ich ein Ohrloch hatte bis ich mal nen Ohrring reingemacht hab - da waren wir schon drei Monate zusammen. ^^



Ich hab öfter gelesen, Internet, Zeitschriften, dass immerzu von Studex die Rede ist, als wenn es keine andere Firma gibt, die Ohrlochstechsysteme hat. Ich nehme an, dass der Marktanteil doch sehr hoch ist, weil sehr viele Juweliere und Schmuckläden auf Studex setzen. Ich nehme an, die gibt es seit den 70 ern.

Diese Ohrlochstechsysteme sind wohl erst ab den 70 ern entstanden. Davor wurde wohl noch viel mit Nadeln, wie auch immer unhygienisch gestochen, was sicher ein Grund ist, dass vor den 70 ern sehr viele Menschen, meist Frauen, keine Ohrlöcher hatten. Wenn ich mir alte Filme, Fotos usw. betrachte, dann sind vor den 70 ern noch viele weibliche Wesen ungelocht gewesen. Zwar hatten da mehr Mädchen und Frauen Kleider und Röcke an als heute, aber viel weniger Ohrlöcher und wenn sie Ohrschmuck trugen, dann brauchten sie dazu keine Ohrlöcher, sondern trugen Clips. So Ohrclips gibt es doch kaum noch - früher waren sie die Regel. Ich denke mal, ab den 70 ern waren Ohrlöcher normal geworden, nachdem das Ohrlochstechen durch die neuen Systeme einfacher, schneller und hygienischer wurde.

Bei alten Filmen, egal ob schwarz-weiss oder Farbe, einschl. der 70 er, sind Ohrschmuck, wo man Ohrlöcher braucht, eher selten. Frauen sehr oft ohne Ohrlöcher, dabei aber wie gesagt, viel mehr mit Kleidern und Röcken ausgestattet, als heute. Was auffällt: in alten Filmen haben Männer und Frauen viel mehr geraucht und gesoffen, als heute. Das war auch wirklich real. Ich hab mich informiert. Das Gesundheitsbewusstsein war damals anders als heute. Rauchverbot damals nicht so das Thema. Der Bierkonsum ist heutzutage seit Jahren rückläufig. Ich denke an die Serie DER KOMMISSAR, in schwarz-weiss, hier in München gedreht. Was da geraucht und gesoffen wird, Ohrlöcher ne, aber viele Kleider und Röcke. Ungefragt und nicht um Erlaubnis gefragt, wurde geraucht, auch in fremden Wohnungen, während der Bürozeit gesoffen. Das war alles nicht erfunden. Das wurde echt so gemacht, in Wirklichkeit, nicht nur im Film. Klar wurde in Zügen und Büros und Kaufhäusern geraucht. Heute nicht mehr möglich.

Ich kann mich erinnern, bin 1974 geboren, dass es bei uns Erstklässlern fast keine Mädchen mit Ohrlöchern gab. Gab es überhaupt welche, direkt zu Anfang der 80 er, wenn, dann noch sehr wenige. Ja, das änderte sich dann im Laufe der 80 er. Wenn die Mütter Ohrlöcher hatten, dann die Mädchen auch und wenn nicht, dann erst später, weil es viele Mädchen dann auch hatten. Ein Ohrring bei einem Jungen fiel mir ab Ende der 80 er erstmals auf, beidseitig mal bei einem Jungen so 1991 oder 1992.

Meine Cousin sagte mal, sie brauche keine Ohrringe, um hübsch zu sein. Ihre Mutter hatte keine Ohrlöcher, bin mir sicher. Ich nehme an, weil meine Cousine nicht als einzige ohne Ohrlöcher sein wollte, bekam sie dann doch welche, als sie etwa 15 Jahre alt war. Da hatten ihre Schulfreundinnen schon lange welche, viele bekamen sie mit 6 oder 9 Jahren. Ich denke mal, wenn die Mehrheit welche hat, zieht man halt irgendwann mit. Heute sicher so, früher sicher nicht das Thema.

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