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High Lobe Piercing in den 70er Jahren

geschrieben von nitram am 19.10.2018 um 16:32:35 - als Antwort auf: High Lobe Piercing von Ohrlochbewunderer
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Hallo,
lange ist es her, als ich in Mannheim studierte. Ich habe in einem Ortsteil von Mannheim gewohnt, in dem ein für damalige Verhältnisse hoher Ausländeranteil war. Hin und wieder wurde ich von Nachbarn zu Festen / Zeremonien eingeladen. Das Zuckerfest war ja recht harmlos - man könnte es mit Völlerei umschreiben. Das Beschneidungsfest (Sünnet) war für mich "ungewohnt" - bei urologischen Problemen geht man in eine Klinik und lässt sich nicht auf offener Bühne behandeln. Für mich - kurioserweise - war der Patient gut gelaunt, stolz, endlich ein Mann zu sein und hat die Prozedur sehr gut überstanden.
Türkischen Mädchen wurden im Alter von ca. 6 Jahren - vor der Einschulung - mit einer Stopfnadel - ich schätze die Stärke auf ca. 2 mm - von der Großmutter / dem Großvater in die Ohrläppchen Löcher gestochen und der dann mit der Nadel durchgezogene recht starke Faden verknotet. Besonders schmerzhaft muss es gewesen sein, wenn die Nadel schon durchgestochen war und der an der Nadel hängende dicke Faden mit einem sichtbaren Kraftaufwand "durchgerissen" worden ist. Er blieb ca. 4 Wochen im Ohrläppchen. Als er entfernt wurde, waren keine "Punkte" zu sehen, es waren Löcher von ca. 2mm bis 3mm, durch die man fast durchschauen konnte. In diese wurde dann schwerer Goldschmuck eingehängt. Wahrscheinlich in kluger Voraussicht hat man, auch das fiel mir auf, nicht mittig, sondern "weiter oben" gestochen. Die Ohrgehänge hatten keine Bügel von weniger als 1 mm, wie bei den heute käuflichen Ohrringen, sondern waren recht stabil. Auch hier - die Mädchen erhielten den Goldschmuck zum Geburtstag geschenkt - und um diesen zu tragen, wurde die Prozedur des Ohrlochstechens ohne Geheul, aber mit verzerrtem Gesichtsausdruck, ertragen. Ich habe erlebt, dass Mädchen die Großmutter / den Großvater fast nervten, endlich das Ohrloch zu stechen.
Ein einziges Mal war ich bei Tamilen eingeladen, wo der Sohn im Mittelpunkt stand. Ihm wurden im Verlaufe eines Festes in beide Ohren mit einem Golddraht Löcher gestochen, der durchgezogene Golddraht wurde wie ein Ring geformt und die Drahtenden "verknotet".
Zu Hause probierte ich das dann an mir aus - es tut recht weh, einen Draht, der keine Spitze hat, durchs Ohrläppchen zu drücken.




 Erst einmal danke für den Link. Als Ohrlochbewunderer freut man sich ja immer, wenn jemand etwas neues gefunden hat. Was heute mit dem netten Namen High Lobe Piercing als neuer Trend daher kommt, war früher schon da. In sehr alten Anleitungen (100 Jahre und älter) wurde vielfach empfohlen, die Löcher in den Ohrläppchen möglichst hoch zu stechen, um der Gefahr des Ausleierns und Ausreißens entgegen zu wirken. Die nach diesen Empfehlungen behandelten Ohrlochträgerinnen konnte ich während meiner Lebenszeit nicht mehr bewundern, sie hatten sich schon verabschiedet, bevor ich hätte ihr Fan werden können. As ich vor vielen Jahrzehnten anfing, Ohrlöcher bei Frauen zu bewundern, war es allerdings bei den hier lebenden Türkinnen gang und gäbe, die Ohrlöcher sehr weit oben zu platzieren. Das konnte man bei den älteren Türkinnen sehen, aber auch bei jungen türkischen Mädchen wurden vor 30 Jahren die 1-1 Löcher oft ganz weit oben gestochen. Da türkische Frauen oft sehr große Ohrläppchen haben, wirkte das Stechen kurz unter dem Knorpel der Ohrmuschel oberhalb eines großen Ohrläppchens schon deutlich anders als die in Deutschland übliche Mittenzentrierung des Lochs. Irgendwie hat mich das immer fasziniert, weil ja klar war, dass die Damen diese Löcher nicht mehr loswerden und die Löcher an diesen Stellen für immer bleiben. Zumal damals bei den Türkinnen die Ohrlöcher auch etwas robuster gestochen wurden - mehr Loch und weniger Pünktchen.

 Facebook-Fund mit schönen Fotos.

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